Obwohl Siebnen eine ziemlich grosse Ortschaft mit geschlossener Siedlungsstruktur ist, hat sie weder den Rang einer eigenständigen politischen Gemeinde, noch ist sie Teil einer einzelnen Gemeinde.

Siebnen wird erstmals im Jahre 972 urkundlich erwähnt. Das Dorf wurde damals «Siebeneichen» genannt, und das Kloster Einsiedeln hatte hier Besitzungen.

Siebnen kam schon in frühester Zeit als Ausgangspunkt des Wägitals, als Einkaufsort und Umschlagplatz des West–Ost-Verkehrs gewisse Bedeutung zu. Einen gewaltigen Aufschwung erlebte aber Siebnen zur Zeit der Industrialisierung. 1834 fasste Caspar Honegger von Rüti ZH, angeregt durch die Gemeindebehörde von Schübelbach, den Entschluss, Wasserkraft der Wägitaleraa zu nutzen und am rechten Ufer eine Weberei zu erbauen. In der mechanischen Werkstätte dieser Weberei wurden die ersten weltberühmten Honegger-Webstühle konstruiert. Im Jahre 1921 wurde die AG Kraftwerk Wägital gegründet und 1922–1926 die grossen Anlagen im Wägital und in Siebnen erstellt. Dadurch konnten die wilden Wasser der Aa gebändigt und die verheerenden Überschwemmungen eingedämmt werden.

Die St.-Nikolaus-Kapelle in Siebnen (Eigentum der Genossame Siebnen) geht in ihren ältesten Teilen ins 13. Jahrhundert zurück, wie die Restaurierung im Jahre 1985 archäologisch nachweisen konnte. 1370 wird die Kapelle als Filiale der Pfarrkirche Tuggen erwähnt. 1925–1926 wurde die Pfarrkirche in Siebnen erbaut und 1927 eine eigene Pfarrei Siebnen errichtet. Schon 1878 konnten die Protestanten der March in Siebnen ihr eigenes Gotteshaus einweihen.

In kirchlicher Hinsicht (seit 1927) und bezüglich der Postzustellung stellt Siebnen jedoch eine Einheit dar. Die Ortschaft Siebnen gehört politisch zu den drei Gemeinden Schübelbach, Galgenen und Wangen. Die Grenzen verlaufen mitten durch den Ortskern. Siebnen besteht somit aus den Ortsteilen Siebnen-Schübelbach, Siebnen-Galgenen und Siebnen-Wangen. Siebnen-Galgenen wird durch die Wägitaler Aa vom übrigen Ort Siebnen getrennt. Diese Konstellation führt zu kreativen, aber entsprechend komplizierten Lösungsfindungen. Das Siedlungsgebiet von Siebnen verfügt über eine eigene dreigeteilte, kommunale Selbstverwaltung. Die im Ort zu regelnden Angelegenheiten sind deshalb als Kompromisse zwischen den Bedürfnissen der Ortschaft Siebnen als Ganzem und den Entscheidungen der drei Gemeinden auszuhandeln.

Durch die fehlende kommunale Autonomie entstehen immer wieder Probleme, die durch die drei Gemeinden zusammen gelöst werden müssen. Im Bereich der Infrastruktur sind vor allem das dichte Netz der Schulhäuser und das Vorhandensein einer Mittelpunktsschule erwähnenswert. Der Bahnhof Siebnen-Wangen entwickelt sich zur Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs im gesamten oberen Teil des Bezirks March.

Wappen

Beim Wappen von Siebnen handelt es sich um das Wappen der Kirchgemeinde, welches ebenfalls für die Ortschaft verwendet wird. Mit Beschluss vom 2. Mai 1973 genehmigte der Kirchenrat Siebnen das heutige Wappen.

Die Schildfarben Rot und Weiss sind diejenigen des Kantons. Rot ist ebenfalls die Bezirksfarbe der March. Die weisse Binde bzw. Balken stellt die kanalisierte Wägitaler-Aa dar, über die sich wie eine Brücke das den Ortsnamen darstellende «siebenlappige Eichenblatt» spannt und somit die beiden Ortsteile von Schübelbach und Galgenen verbindet. Die gelbe Farbe des Eichenblattes ist der Schildfarbe des Stiftswappens von Einsiedeln angelehnt. Das Stift Einsiedeln war schon vor der Jahrtausendwende in «Sibineihha» (Siebnen). Kritiker sehen im rot/weiss/roten Schild das Wappen von Österreich. Dieses gelangte durch die Heirat des Grafen Rudolf V. von Habsburg-Laufenburg († 1315) mit der Erbtochter Elisabeth von Rapperswil († 1309) in den Besitz der Landschaft March. Die ganze Besitzgeschichte könnte sich somit in diesen Farben widerspiegeln.

Wappen Siebnen