So eindrücklich schaut ein leeres Wasserreservoir aus
Während zwei Wochen wurde bei den Kammern des Wasserreservoirs Chälen in Schübelbach eine neue Kammerbelüftung eingebaut. Die Be- und Entlüftung eines Trinkwasserspeichers ist wichtig für den Druckausgleich bei sich veränderndem Wasserstand. Dabei wird die Luft gefiltert und von Staub, Pollen und sonstigen Verschmutzungen gereinigt.
Vergangene Woche konnten die Arbeiten auch in der zweiten Kammer abgeschlossen werden. Diese steht bereits wieder "unter Wasser".
Vom Wasser im Boden zum Wasserhahn
Das Wasserreservoir Chälen ist eines von vier Reservoiren in der Gemeinde Schübelbach und wurde 1974 gebaut. Mit ihren beiden je 1'000 Kubikmeter (1 Mio. Liter) grossen Kammern zählt es zusammen mit dem 1994 erbauten Reservoir Zellerhof zu den grossen Wasserreservoiren der Gemeinde, das Reservoir Mettlen (100 m3) und das Reservoir Ruobrain (25 m3) sind wesentlich kleiner.
Brunnenmeister Roger Tschus wacht seit fünf Jahren über die vier Reservoire und die beiden Pumpwerke Breitfeld und Niederwies. Ein drittes Pumpwerk im Haslen befindet sich in der Planung. Aufgrund der geologischen Struktur Schübelbachs versorgt die Gemeinde die Bevölkerung hier ausschliesslich mit Grundwasser. Dieses wird mit grossen Pumpen von den Grundwasserbrunnen in die Reservoire gepumpt, von wo es ins Wassernetz transportiert wird.
Reinigung ohne Chemie
Einmal pro Jahr werden die Reservoire inspiziert und mit Trinkwasser gereinigt. Um die
1 Mio. Liter pro Kammer abzulassen, braucht es einen ganzen Tag. Das Wasser wird jedoch nicht einfach weggeschüttet, sondern ins Leitungsnetz abgegeben.
Danach wird die Wasserkammer mit Trinkwasser gespült und die Decken, Wände und Böden abgespritzt. Dabei wird nur niedriger Druck eingesetzt, da Hochdruckreiniger die Oberflächen beschädigen würden.
In den grossen Reservoiren Chälen und Zellerhof wurde 2021 eine Kathodische Korrosionsschutzanlage eingebaut. Diese wird inspiziert und nötigenfalls nachjustiert.
Wenn alles in Ordnung ist, wird der Boden nochmals mit Trinkwasser gespült und die Kammer wieder befüllt. Bei Unterhaltarbeiten, welche von der normalen Jahresinspektion abweichen, wird die Kammer noch mit Aktivsauerstoff desinfiziert.
72 Wasserproben pro Jahr
Das Grundwasser wird mittels digitalen Messtationen permanent auf störende Umwelteinflüsse untersucht. Mit über 72 Wasserproben, verteilt auf das ganze Jahr, wird die Qualität des Trinkwassers sichergestellt. Dabei werden im Leitungsnetz, bei den Pumpwerken und in den Reservoiren Proben genommen, welche dann vom kantonalen Trinkwasserinspektor im Laboratorium der Urkantone analysiert werden.
Im Herbst wird auch die Bevölkerung die Gelegenheit haben, das Reservoir zu besuchen, wenn anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Wasserwerke für die Gäste wieder "der Stöpsel gezogen wird".
Roger Tschus, Brunnenmeister, und Gemeinderätin Janine Bodmer, Ressort
Werke und Tiefbau.